Für Reisen nach Südamerika sollten Sie nicht einen Abstecher in das
"Herz Südamerikas" vergessen.
Dieses Land, mit einer Fläche von 406 750 qkm eines der kleinsten
in Südamerika, ist vor allem ein Reiseziel für Naturliebhaber - abseits vom
Trubel großer Touristenziele.
Paraguay hat keinen Zugang zum Meer, sondern grenzt an Brasilien,
Argentinien und Bolivien. Die Hauptstadt Asunción liegt am Ufer des Flusses
Paraguay, der das Land in eine kleine Ost- und eine größere Westhälfte teilt.
Die östliche Región Oriental, zwischen den Flüssen Paraguay und Paraná (der
natürlichen Grenze zu Brasilien), präsentiert sich als sanftgehügeltes, von
Flußläufen tief durchschnittenes Land mit sumpfigen Überschwemmungsebenen und -
in höheren Regionen - dichten Regenwäldern Hier leben die Menschen vorwiegend
vom Ackerbau: Mais und Maniok, Zuckerrohr und Tabak, Kaffee und Tee, Obst und
Gemüse gehören zu den wichtigsten Produkten.
Der Westen des Landes umfaßt den von den Flüssen Paraguay und
Pilcomayo (Grenzflüsse zu Argentinien) bewässerten Chaco - eine ausgedehnte,
kaum merklich nach Westen ansteigenden Ebene, die sich nicht sehr für die
Landwirtschaft anbietet: Mit Trockenwäldern, Dornbuschsteppen und vereinzelten
Grasflächen. In den Überschwemmungs- und Savannengebieten ziehen die riesigen
Rinderherden der wenigen großen Viehfarmen umher. Im Osten des Chaco gibt es
noch Wälder aus Quebracho, einem Baum, der wertvolles Rotholz und Tannin
liefert.
Paraguay ist ein überwiegendes Agrar-Land. Industrie spielt praktisch noch
keine Rolle. Allerdings machen einige hochmoderne Wasserkraftwerke (das bei
Itailú gehört Paraguay und Brasilien gemeinsam; es ist wohl das größte der
Welt) Paraguay zu einem der bedeutendsten Strom-Exporteure der Welt.
Paraguay hat vier Nationalparks und eine ganze Reihe von
Naturschutzgebieten. Es bemüht sich mehr und mehr auch um ökologische
Touristen-Programme.
Der hügelige Osten mit seiner artenreichen Vegetation steht in großem
Gegensatz zu den Ebenen und einsamen Landschaften im Westen. Der Gran Chaco mit
seinen Savannen, dem tropischen Urwald und den sandigen Halbwüsten ist eines
der großen Naturparadiese in Lateinamerika.
Obwohl die einst so zahl- und artenreiche Tierwelt Paraguays schon
empfindliche Einbußen erlitten hat, sind in den trockenen Buschregionen des
Chaco noch vereinzelte Jaguare und Pumas zuhause, die Jagd auf Hirsche, Hasen
und Pampastrauße machen. Auch Tapiren, Armadillos und Ameisenbären kann man
hier begegnen.
In den Überschwemmungsgebieten der Flüsse sowie in den Regenwäldern des
Ostens leben Wasserschweine (die größten Nagetiere Südamerikas), Kaimane,
Affen, Vampir-Fledermäuse und etliche Schlangenarten. Zur reichen Vogelwelt
Paraguays zählen Papageien und Flamingos, Ibisse und Tukane, Lämmergeier,
Fischadler und die hübschen, blitzblauen Eisvögel.
Vier Nationalparks in der Nordhälfte des Landes sowie eine Reihe von
Naturschutzgebieten am Ufer des Paraná und Pilcomayo geben dem ökologisch
interessierten Besucher ein umfassendes Bild der Fauna und Flora in den
unterschiedlichen Regionen Paraguays.
Dazu baut das Land auch den Öko-Tourismus aus. Engagierte Experten haben
Package-Programme zusammengestellt, die viel bieten. Beispielsweise drei-bis
zehntägige Rundreisen mit fachkundiger Führung und verschiedenen Schwerpunkten:
Wild- und Vogelbeobachtung, Begegnungen mit nomadisierenden Indianerstämmen,
Besuche auf Rinderfarmen, Ausritte mit den Gauchos.
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Ein Badesee in Paraguay |
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Hier läßt es sich schön in der Sonne liegen |
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Ein Blick von einem Felsen in der Nähe der Hauptstadt Asuncions |
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Eine Darstellung des typischen Chaco-Rindes, dessen Fleisch weltweit berühmt ist für seine Zartheit |
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Eines der kleinen Krokodile in Paraguays Seen |
Bevölkerung
Die Zusammensetzung der Bevölkerung von Paraguay ist erstaunlich: 95
Prozent Mestizen aus spanischen Einwanderern und Guaraní-Indiandern. Ebenso
erstaunlich wie das Faktum, dass dieses Land kaum sechs Millionen Einwohner
hat. Das bedeutet: Eine Bevölkerungsdichte, die geringer ist als in Norwegen.
Wie die dichten Waldgebiete des Amambay-Plateaus im Osten sind die
unwirtlichen Ebenen des Gran Chaco im Nordwesten extrem dünn besiedelt: obwohl
diese Gebiete über 60 Prozent der Landesfläche einnimmt, leben hier nur etwa 3
Prozent der Einwohner.
Im Gran Chaco haben sich nach dem ersten Weltkrieg Mennoniten aus
Norddeutschland niedergelassen, eine Glaubensgemeinschaft von bewundernswertem
Fleiß und großer Genügsamkeit, die es längst zur rentabelsten
landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft des Landes gebracht hat.
95 Prozent sind Mestizen
Abgesehen von diesen rund 15 000 Mennoniten, deren Kolonie eine Art Staat im
Staate bildet, besteht die Bevölkerung Paraguays zum 95 Prozent aus Mestizen -
Nachkommen altspanischer Siedler und der indianischen Urbevölkerung. Knapp drei
Prozent sind Weiße, Die verbliebenen reinrassigen Guaraní bilden nur noch eine
unbedeutende Minderheit, die meist in bitterer Armut lebt.
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Ein typischer Tanz der Macá-Indianer, die Ureinwohner Paraguays |
Doch ihre Sprache ist, neben Spanisch, nach wie vor die zweite
Amtssprache im Land. Außerhalb der Städte wird fast nur Guaraní gesprochen.
Doch praktisch jeder Paraguay-Bewohner spricht auch Spanisch. Es gibt sogar
eine dritte Sprache: das altertümlich klingende Deutsch der Menonniten, das
Anklänge an Platt hören läßt.
Sie können sich auf Ihre Reise auf die spanische Sprache in einfachen Schnellkursen vorbereiten. Informieren Sie sich doch schon mal....
Das Klima: Während die klimatischen Verhältnisse im Norden des Landes
tropisch sind, liegt der Süden bereits im subtropischen Bereich. Das ganze Jahr
über gibt es im Südosten ausreichende bis üppige Regenfälle, Richtung
Nordwesten nehmen die Niederschlagsmengen dagegen deutlich ab. Lange, heiße
Sommer wechseln ab mit kurzen, kühlen Wintern, wobei die
Durchschnittstemperaturen im Norden immer einige Grad höher liegen als im
Süden.
Gute Reisezeit: Zwischen April und Oktober, denn im Sommer (November
bis März) regnet es recht beständig und dazu klettert das Thermometer bis auf
40 Grad und mehr. Die daraus entstehende Sauna-Atmosphäre ist nicht jedermann
zuträglich. Dafür können die Nächte im Juli und August überraschend kühl
werden.
Einreise: Bis zu 90 Tagen nur Reisepass.
Mietwagen: In allen größeren Städten. Wichtig: Kreditkarte mitnehmen!
Die gilt oft als Pfand. Sonst sind hohe Kautionen nötig.
Fahrzeugpapiere: Internationaler Führerschein.
Währung: Guaraní - unbegrenzte Ein- und Ausfuhr. Das gilt auch für
alle Fremdwährungen. Allerdings werden diese oft nicht zum Wechseln akzeptiert.
Deshalb US-Dollar mitnehmen!
Impfungen: Nichts vorgeschrieben. Allerdings fragt man in einigen
ländlichen Gebieten zwischen Oktober und Mai nach Malaria-Schutz.
Weitere Informationen:
Fremdenverkehrsamt Paraguay
Fischbacher Straße 81
67691 Hochspeyer
Tel 06305 - 99 30 50
Fax 06305 - 99 30 52
E-Mail: suedamerikalinie@t-online.de
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